Psychischen Belastungen offen begegnen
Für die Dauer der COVID-19-Pandemie psychisch gesund bleiben.
Die Corona-Krise hat uns alle überrascht. Und auch ein halbes Jahr später ist noch kein Ende dieser Pandemie in Sicht. Je länger eine solche außergewöhnliche Begebenheit dauert, desto stärker wird auch unsere Psyche belastet.
Doch wie bewusst sind uns eigentlich die eigenen psychischen Belastungen im Generellen und wie entstehen sie überhaupt?
Psychische Belastungen äußern sich sodann durch Anzeichen wie Interesselosigkeit, dauerhafte Angstgefühle, sozialen Rückzug, Gereiztheit oder durch einen auffälligen Leistungsabfall und Antriebslosigkeit.2 Die allgemeinen Auswirkungen von psychischen Belastungen und Beanspruchungen hängen aber immer auch von der Intensität und der Dauer sowie von der Konstitution einer jeden Person individuell ab.
Ständige Anspannung muss sich nämlich nicht immer negativ auf unsere Seele auswirken; in manchen Situationen steigert sie sogar unsere Leistung und wirkt motivierend. Je länger solche außergewöhnlichen Umstände jedoch anhalten, desto stärker wirken sie sich auch belastend aus – sowohl auf unsere Seele als auch auf unseren Körper (siehe dazu die oben beschriebenen negativen Anzeichen). Wichtig ist es deswegen immer, dass wir uns diese Einflüsse bewusst machen, wir uns ihnen nicht länger als notwendig aussetzen und sie sodann auch zu vermeiden versuchen, im Generellen aber immer um eine psychische Ausgeglichenheit bemüht sind.
Und gerade in der derzeitigen Corona-Krise mehren sich die angespannten Situationen, denn neben beruflichen und privaten Herausforderungen sehen wir uns nun auch mit zusätzlichen Alltagsanforderungen die Pandemie betreffend konfrontiert. Unsicherheiten, Ängste und Zweifel hinsichtlich eines verantwortungsvollen Umgangs mit der sozialen Umwelt, die Nähe und Distanz zu unseren Familienmitgliedern, Freund*innen und Bekannten wirken auf Dauer latent belastend, nicht zu vergessen die Einhaltung sämtlicher Schutzmaßnahmen. All diese Faktoren haben starken Einfluss auf uns und unser Wohlbefinden, auch wenn sie nicht sofort greifbar sind. Und diese weltweite Krise setzt unsere Seele fortlaufend zu, sodass wir Gefahr laufen, psychisch krank zu werden.
Hinzu kommt nun auch der Wechsel der Jahreszeit, welcher auf das Gemüt einwirkt: Die Tage werden wieder kürzer, die Temperaturen sinken und unser Immunsystem ist in der Herbst- und Winterzeit stärker gefordert, was unsere Seele auch zusätzlich beansprucht. In Kombination mit einer globalen Krankheitsbekämpfung müssen wir umso mehr auf unsere psychische Gesundheit achten.
Dazu hat Mental Health Europe in Zusammenarbeit mit pro mente austria 8 hilfreiche Tipps für die seelische Gesundheit zusammengefasst, welche bewusst machen sollen, gerade in der aktuellen COVID-19-Situation und in der beginnenden kälter werdenden Jahreszeit mehr auf sich selbst zu achten, um psychischen Belastungen vorzubeugen.3 Wichtige Punkte sind dabei das Beschaffen von Informationen zur COVID-19-Krise aus vertrauenswürdigen Quellen oder die Vermeidung einer exzessiven Mediennutzung; wir werden nämlich einerseits mit einer Nachrichten-Flut das Corona-Virus betreffend und andererseits auch mit Falschmeldungen überschüttet, weswegen es vonnöten ist, sämtliche Behauptungen und ‚Tatsachen‘-Berichte auf deren Richtigkeit hin zu überprüfen. Und obwohl man sich über die aktuelle Situation informieren soll, sind auch bewusste „Nachrichten-Pausen“ wichtig, denn auch eine ständige Beschäftigung mit diesem Thema stellt eine zusätzliche Belastung dar, die es zu vermeiden gilt. Und für das generelle Wohlbefinden werden eine gesunde Ernährung, genügend Schlaf sowie der kommunikative Austausch mit der Familie oder mit den Vertrauten empfohlen.4
Daneben gibt es auch weitere Hilfestellungen und einfache Strategien, wie wir mit wenigen Mitteln unsere Psyche entlasten und seelisch im Gleichgewicht bleiben. Und diese Balance muss auch nach der überstandenen Corona-Krise beibehalten werden: Bemühen wir uns demgemäß, uns bewusst zu entspannen, aber auch über unsere Probleme zu sprechen und in Krisen-Situationen um Hilfe zu fragen. Bleiben wir aktiv und genießen wir so auch den Wechsel der Jahreszeit öfter an der frischen Luft, lernen wir etwas Neues kennen und beteiligen wir uns an den Problemen unserer Bekannten. Betätigen wir uns kreativ, bemühen wir uns um regelmäßigen Kontakt zu unseren Freund*innen, geben wir uns in Problemsituationen nicht sofort auf und nehmen wir uns als Person selbst an. Mit der Einhaltung dieser 10 wirkungsvollen Schritte geben wir bewusst auf uns selbst und auf unsere Psyche acht.5
Auf eine schöne, bunte und gesunde Herbst-Zeit!
1 Vgl. Zeitlinger, Andrea: Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz. Linz o.A.
URL: http://www.behindertenvertrauensperson.at/broschueren/bro-Psychische-gesundheit-am-arbeitsplatz.pdf [Stand 17.09.2020].
2 Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Erste Hilfe leisten bei psychosozialen Krisen. Zuletzt aktualisiert am 02.10.2020.
URL: https://www.gesundheit.gv.at/leben/psyche-seele/krisenintervention/erste-hilfe-psyche [Stand 15.10.2020].
3 Vgl. Mental Health Europe, pro mente Austria: 8 hilfreiche Tipps für seelische Gesundheit in Zeiten des Corona-Virus.
URL: https://www.promenteaustria.at/de/aktuelles/tipps-fuer-seelische-gesundheit-in-zeiten-des-corona-virus/ [Stand: 17.09.2020].
4 Alle 8 Handlungsanleitungen finden Sie auf der Website von pro mente Austria unter
https://www.promenteaustria.at/fileadmin/PDF-Dokumente/8_hilfreiche_Tipps_fuer_seelische_Gesundheit_in_der_Corona-Krise_promenteAustria.pdf
5 Eine detaillierte Auflistung und Beschreibung unserer 10 Schritte für psychische Gesundheit finden Sie auf unserer Website im Blogbeitrag Für mehr psychische Gesundheit »».
Bildhinweis: Adobe Stock
Veröffentlicht am: 21.10.2020